Es gibt Erlebnisse, die ein Leben lang prägen. Für die SVR Mädchen der U13 war der AZE Cup in Hundsangen so ein Erlebnis. Die Teilnehmerliste las sich wie ein Who’s who des deutschen Frauenfußballs: TSG Hoffenheim, Eintracht Frankfurt, Bayer Leverkusen … und der SV Rheinbreitbach!

Insgesamt 12 Mannschaften waren am Start. Unser SVR startete mit einer Mischung aus D1- und D2-Spielerinnen … und als Underdog – aber sie schafften es bis ins Viertelfinale! Und somit weiter im Turnier als Mannschaften wie Mainz 05, Bad Neuenahr oder Andernach. Eine schier unfassbare Leistung, mit der niemand gerechnet hatte. Aber der Reihe nach.

In der Gruppe A wurde der SVR U13 gegen Eintracht Frankfurt, Bayer Leverkusen, Bad Neuenahr, die Sportfreunde Troisdorf und den BSC Schwalbach gelost.
Zur Einordnung: Die Mädchen hatten vor dem Wochenende erst zweimal in einer 9er-Konstellation zusammengespielt – gegen die SVR C-Mädchen und dann beim 1:0-Sieg im Testspiel gegen Asbach nur drei Tage zuvor.
Der Kader stellte sich aus Maya im Tor mit Mathilda, Emma und Jana abwechselnd neben Abwehrchefin Pauli in der Dreierkette zusammen. Auf der Doppelsechs davor teilten sich Arin, Luise, Sophie und Mia die Aufgabe. Als Außenspielerinnen fungierten Marlene, Caro, Vlera und Esila. Und vorne wirbelte Lotta.

SVR macht Frankfurt das Leben schwer
Das Auftaktspiel hieß SV Rheinbreitbach gegen Eintracht Frankfurt. Das bedeutete, die Mädchen mussten sofort auf Betriebstemperatur sein. Und das waren sie. Wie erwartet machte Frankfurt Druck von außen, aber im Zentrum standen die SVR-Mädchen kompakt und stabil.
Eine Vielzahl an Chancen konnte die Eintracht nicht erarbeiten und war zum Großteil auf Distanzschüsse begrenzt. Es gehörte zum Matchplan, schnell und vertikal auf Lotta zu spielen und so Möglichkeiten im Konter zu kreieren. Und das klappte einige Male. Die beste Chance wurde aber nur vom Abseitspfiff gestoppt. Letztendlich schaffte Frankfurt doch den Durchbruch und siegte mit 2:0. Mit so viel Mühe und Widerstand hatten sie jedoch nicht gerechnet!

Die Erfolgswelle rollt an
Als nächstes stand mit Bad Neuenahr ein ehemaliger deutscher Meister im Frauenfußball auf dem Plan. Beeindruckt waren die SVR-Spielerinnen davon aber nicht, im Gegenteil. Sie spielten den Gegner regelrecht an die Wand. Es war so ein Spiel, wofür der Begriff „Einbahnstraßenfußball“ erfunden wurde. Die Abwehr stand felsenfest. Das Mittelfeld dominierte. Und vorne erarbeiteten die Angreiferinnen zahlreiche Torchancen, die leider nicht genutzt werden konnten. An einer nahezu perfekten Leistung fehlte nur das Tor – 0:0 ging die Partie zu Ende; aber für die Moral war es ein gefühlter Sieg.
Den tatsächlichen Sieg gab es aber im nächsten Spiel gegen die Sportfreunde Troisdorf. In ihrer heimischen Liga war Troisdorf souveräner Hinrundenmeister geworden, mit einem Schnitt von fast 10 Toren pro Spiel. Gegen den SVR jedoch chancenlos. Analog zum Spiel gegen Bad Neuenahr waren die SVR-Mädchen dominant, spielbestimmend und souverän. Diesmal wurden sie auch mit einem Tor belohnt! Lotta erzielte das Golden Goal und der erste Sieg war eingetütet. Mit 4 Punkten aus den ersten 3 Spielen waren die Rheinbreitbacherinnen auf Viertelfinalkurs!

Zitterpartie gegen Bayer Leverkusen
Mit dem BSC Schwalbach stand danach der nächste Härtetest an. Die Mannschaft aus Hessen hatte Leverkusen das Leben schwer gemacht. Und so tat sie es auch gegen den SVR. Die 0:3-Niederlage fiel ein bisschen zu hoch aus, war aber letztendlich verdient.
Im letzten Gruppenspiel war Bayer Leverkusen der Gegner. Ihrer Favoritenrolle wurden sie auch gerecht. Ein Spiel voller Kampf und Einsatz fand zum Großteil in der eigenen Hälfte statt. Am Ende gab es eine 0:3-Niederlage, die sich Rheinbreitbach aber leisten konnte. Aufgrund der besseren Tordifferenz zog der SVR ins Viertelfinale. Gegen so ein starkes Feld in der Vorrunde zu überstehen, war ein Riesenerfolg und zeigte zum wiederholten Mal, wie viel Potenzial, Leidenschaft und Wille in den U13-Mädchen steckt.

Viertelfinale gegen Hoffenheim
Die schwerstmögliche Aufgabe wartete nun auf Rheinbreitbach in der KO-Phase. Die Turnierfavoriten und nach vielen Einschätzungen die stärkste Mannschaft in der Altersklasse in ganz Deutschland: die TSG Hoffenheim.
Ohne Neid musste man hier zugeben, das war eine Nummer zu groß für den SVR. Zum Vergleich: Die Hoffenheimerinnen trainieren im Leistungszentrum unter professionellen Bedingungen, die SVR-Mädchen haben dagegen im Training teilweise nur einen Achtelplatz zur Verfügung.

Die Hoffenheimerinnen spielten sensationellen Fußball. Trotzdem war der Kampfgeist der SVR Mädchen vorhanden, jeder gewonnene Zweikampf wurde gefeiert. Traurig über die 0:6-Niederlage sollten die Mädchen aber keinesfalls sein. Im Gegenteil. Stolz können sie auf ihre Leistung sein. Gegen die besten Spielerinnen in ihrem Alter im ganzen Land haben sie stark dagegengehalten!
Mit dem Teamgeist und der Freude am Fußball gilt für die U13 Mädchen: The sky’s the limit!