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Pokalkrimi: U15 des SVR gewinnt Wahnsinns-Derby im Elfmeterschießen

Es geht los: Noch weiß niemand, was für eine packende Partie dies werden soll. Kapitän Hendrik führt seine U15 auf den Platz.

Einen unvergesslichen Pokalfight erlebten die Zuschauer gestern in der Westerwald-Arena in Rheinbreitbach. Im Viertelfinale des Kreispokals konnte die U15 des SVR den amtierenden C-Jugend Kreismeister aus Erpel/Unkel im Elfmeterschießen niederringen und steht verdientermaßen im Halbfinale.

Aber der Reihe nach.

Die Gäste des JSG Unkel kamen als hoher Favorit zum Kreispokal-Spiel angereist. Führender der Meisterrunde und gespikt mit hochkarätigen Spielern – einige wechselten erst vor Kurzem vom JFV in die Nachbarstadt – waren die Vorzeichen an sich klar vorgegeben.

Zudem hatte der SVR in der Hintermannschaft gleich zwei wichtige Spieler wegen Krankheit/Verletzung durch Spieler zu ersetzen, die seit Wochen kein Spiel gemacht hatten. Noch dazu musste Keeper Ege Stunden vorm Spiel verletzungsbedingt absagen und der auch angeschlagene Till musste ins Tor – im Nachhinein vielleicht ein mehr als glücklicher Wink des Schicksals, aber dazu später mehr.

Die Gäste hatten zur Unterstützung an die 80 Fans mitgebracht und waren damit klar in der Mehrheit gegenüber ca. 40 SVR-Getreuen.

Es entwickelte sich von Beginn an ein ausgeglichenes, rassiges Spiel, bei dem der Gast nicht unerwartet mehr Ballbesitz verzeichnen konnte. Doch die Abwehrreihe des SVR konnte die wenigen brenzligen Situationen geschickt verteidigen und klare Torchancen verhindern. Auch der Rest des Teams setzte den Matchplan konsequent um.

Als das Spiel etwas daher plätscherte, war es Leandro, der eine der wenigen Angriffsbemühungen des SVR in die 1:0 Führung ummünzen konnte (1:0, 23.). Unwiderstehlich setzte er seinen Fernschuss platziert ins rechte, untere Eck.

Vom Gast kam nicht mehr viel und die beste Möglichkeit vereitelte Till bravourös. Mit der knappen Führung ging es in die Pause.

Es war klar, dass die Gäste nun wütend anrennen würden; und so kam es auch. Doch die Abwehr stand weiterhin konzentriert und nach vorne wurde es nun auch für den SVR etwas konkreter. Doch Akin und Hendrik scheiterten mit ihren hochkarätigen Chancen am Gästekeeper. Die Führung nun doch verdient, denn Unkel konnte bis dahin keine nennenswerten, 100%igen Torchancen kreieren und beschränkte sich auf Distanzschüsse.

Als die letzten 5 Minuten anbrachen, konnte Unkel – da es spielerisch nicht klappte – mit einem sehenswerten Distanzschuss den Ausgleich markieren (1:1, 65.). Schockstarre auf der einen, neue Hoffnung auf der anderen Seite. Diese Starre nutzte Unkel eiskalt, um mit einem perfekt vorgetragenen Angriff das Spiel komplett zu drehen. (1:2, 67.) Wie fünf Tage zuvor gegen Linz hatte man eine Führung (da sogar 2:0) in wenigen Minuten verspielt.

Mit nur noch 3 Minuten auf der Uhr, stellte Trainer Sascha um, opferte einen Abwehrspieler für einen 3. Stürmer und brachte Leandro als hängende Spitze: Ein Glücksgriff! In der 1. Minute der Nachspielzeit zimmerte Leandro den Ball unhaltbar unter die Querlatte: Ekstase pur bei den Spielern, Betreuern und SVR-Fans (71.) – Schockstarre dieses Mal auf der anderen Seite.

Abpfiff, Elfmeterschießen.

Das Drama ging nun derart weiter, dass zwei mögliche, sichere Schützen leider zuvor angeschlagen raus mussten und nicht in Frage kamen. Vier Schützen waren schnell ausgemacht, nur ein 5. wollte sich nicht wirklich finden. Verteidiger Gabriel nahm dann allen Mut zusammen und meldete sich – ein weiterer Glücksgriff.

Fritz legte vor und traf unhaltbar unten links. Die „Ultras“ der Gäste machten ordentlich Lärm neben dem Tor und buhten unsere Schützen konsequent aus. Von den eigenen, vielen Fans am Rande vielleicht noch etwas mehr beeindruckt, verschoss Unkel gleich den ersten Elfer: Drüber.

Quasi unbeeindruckt vom ganzen Drumherum trafen Leandro (sein 3. Tor), Gabriel und Justus locker und so lag der Ball wieder bei Unkel, die nun mit dem 5. Schützen treffen mussten. Nun trat Keeper Till auf den Plan, der diesen letzten Elfmeter parierte und den SVR damit ins Halbfinal brachte. Der 5. SVR-Schütze Kilian musste somit gar nicht mehr antreten.

Danach brachen alle Dämme und Spieler, Betreuer, Fans, Eltern und Freunde umjubelten Till in einer großen Freudentraube. Endstand 6:5 (n.E.)

Ein großes, faires Spiel, welches alles bot, was wir am Fußball so lieben: Derbystimmung, Emotionen pur, verrückter Spielverlauf, Freud und Leid nah beieinander und am Ende der Underdog als (verdienter) Sieger.

Danke auch an Unkel für das tolle, immer faire Spiel einer sehr guten Mannschaft. Wir drücken Euch für die Meisterschaft die Daumen, den Pokal wollen wir jetzt auch in den Norden des Kreises holen! (Träumen erlaubt!) 😉