FV Rot-Weiß Erpel II – SV Rheinbreitbach III (R3M) 1:6 (1:1)
Letzten Sonntag ging es für die Recken der Drittvertretung des SVR zu den Rivalen nach Erpel. Dieses Jahr ungeschlagen und mit drei Siegen in Folge im Gepäck kam das Team der Trainerfüchse Hillebrand und Steffens gut gelaunt und mit riesiger Motivation auf den Platz. Nach der feurigen Ansprache Hillebrands in der Kabine auch kaum anders zu erwarten, wurde die Mannschaft doch eingeschworen, sich diesmal nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, wie das Wochenende zuvor gegen Dattenberg, in denen man wider Erwarten kurz vor einer Niederlage stand.
Kaum ertönte der Pfiff schien die Ansprache aber auch schon wieder vergessen. Frühzeitig leistete man sich Fehler im Aufbauspiel und verlor zusehends Zweikämpfe und zweite Bälle. Erpel schien wacher und gewillter, für den Sieg Blut, Schweiß und Tränen auf dem Platz zu lassen. So kam es, wie es kommen musste. Nach einem Fehler im Breitbacher Aufbauspiel schaltete die Offensivabteilung Erpels schneller und Nils Bornheim, seines Zeichens ehemaliger „Breitbacher Jung“, netzte in der 12. Minute zum 1:0 ein.
Schock. Verzweiflung. Aufgabe.
Wer unsere Jungs kennt, der/ die weiß, dass solche Begriffe nicht ins Vokabular der Dritten gehören. Verbissen kämpfte man weiter und verschaffte sich leider eher mit der Brechstange, als dem Köpfchen, mehr Anteile im Spiel. Der Lohn für diese Arbeit blieb jedoch aus, weil sich spielerisch im letzten Platzdrittel nicht viel lösen lies. Fehlende Koordination der Abläufe im Angriff sollte jedoch auch nicht verwundern, steht man doch jedes Wochenende mit einer grundlegend anderen 11 auf dem Platz.
Zur Rettung der 1. Halbzeit musste also ein Standard her. Ein Hauch des Schicksals wehte über das Spielfeld, als Christian Schlüter sich bei einer Ecke in der 35. Minute aus seiner gewohnten Umgebung in der Innenverteidigung in den gegnerischen Strafraum bewegte. Sollte es das zweite Spiel in Folge werden, in denen Herr Schlüter unseren Stürmern zeigen sollte, wie es gemacht wird? Jannis Riznar an der Eckfahne spielte den Ball scharf und flach in den Strafraum, und eine lange Gestalt bewegte sich genau in die richtige Richtung…. TOOOOOR! 1:1 Schlüter bewies wieder einmal, dass er im gegnerischen Strafraum doch zu etwas gut ist!!
Nach dem Treffer geriet wieder etwas Ruhe in unsere Jungs in weiß. Doch bis zum Pausenpfiff sollte sich am Ergebnis nichts mehr ändern.
In der Pause wurde analysiert, warum es der Mannschaft an Ruhe fehlte. Lag es daran, dass es statt drei geplanter Freddies nur einer an diesem Tag ins Trikot geschafft hatte? Man wusste es nicht. Was man wusste war: so konnte es nicht weiter gehen. Das verinnerlichte die Mannschaft. Schon kurz nach dem Anpfiff zur zweiten Hälfte merkte jeder auf und neben dem Platz, dass sich der Wind gedreht hatte. 12 Minuten brauchte man noch, um sich die Erpeler Jungs, die bis zu diesem Zeitpunkt einen starken defensiven Kampf hinlegten, zurechtzulegen. Als unsere Füchse sich auf den Weg zum eigenen Spiel machten und Nils Schülgen vertretungsweise übernahm, neigte sich das Spielglück stark in Richtung der Rheinbreitbacher Drittvertretung. Ein Zeichen? Glauben wir nicht dran!
Und dann ging es Schlag auf Schlag. Die nächsten 13 Minuten sollten zeigen, welche Qualität in der schönsten Mannschaft Rheinbreitbachs steckt. Hier der Kurzdurchlauf:
57. Minute: Jannis „Flügelflitzer“ Franke lässt alle Verteidiger stehen, kriegt rechts im Sechzehner den Ball und zieht ab. Der Keeper ist einen kleinen Ticken zu langsam unten und der Ball landet im Netz. Führung! 1:2!
58. Minute: Tim „Teamplay“ Butter wird links in die Box geschickt. Tim ist uneigennützig und spielt den Ball nach rechts und findet Doppelpacker Jannis Franke. 1:3!
64. Minute: Frederik „Bizeps“ Blass kriegt die Pille von Dexinho Schallenberg mit der Hacke in den Lauf vorgelegt und nagelt das Ding mit seinem starken Linken unter die Latte! Jetzt wird’s deutlich. 1:4!
67. Minute: Wieder Frederik Blass! Franke auf dem rechten Flügel mit einem gefühlten Ruhepuls von 20, spielt den Ball halb hoch in die Box. Der Keeper schaut zu und am zweiten Pfosten kommt die rothaarige Dampflok und setzt das Leder in die Maschen. 1:5
Rufe werden auf und neben der Bank laut. Man skandiert: „Wir wollen Nils als Coach.“ Natürlich nur ironischer Natur. Wir sind höchst zufrieden mit unseren Füchsen.
70. Minute: Dexinho belohnt sich für seine harte Arbeit und spitzelt eine von links gespielte Flanke aus ganz klar nicht-abseitsverdächtiger Position am Keeper vorbei. 1:6!
So macht ein Fußballsonntag Spaß!
Einen Aufreger hatte die Partie noch im Ärmel. Rund um die 80. Minute herum bäumte sich Erpel noch einmal auf und kam zum Abschluss. Matthias „Katze“ Zimmermann konnte den ersten Schuss parieren, aber nicht festhalten. Der Nachschuss fand FAST den Weg über die Linie, doch Matze konnte mit fast übermenschlichen Reflexen noch gerade auf der Linie klären. Kein Pfiff vom Schiri, kein Tor, aber großer Aufruhr bei der Fangemeinde Erpels hinter dem Gästetor. Auch bei Nachfrage konnte Keeper Zimmermann bestätigen, dass er den Ball auf der Linie hatte. Wieso sollte man bei dem Stand auch lügen?
Nun war das Spiel absolut gelaufen. Die R3M hatte noch den ein oder anderen Schwung vors Tor, konnte aber nicht mehr Punkten. Mann des Spiels war übrigens kein Torschütze, sondern Jannis Riznar, der auf ungewohnter Position auf der 6 startete und mit einer gefühlten Zweikampfquote von 100% überall auf dem Platz zu finden war.
Nach – sehr nett ausgedrückt – verhaltener ersten Halbzeit konnte die R3M also zeigen, was in ihr steckt. Wir sind zufrieden und freuen uns darauf, nächsten Freitag dem Tabellenführer aus St. Katharinen auf die Füße zu treten.
Es spielten:
Matthias Zimmermann (T)
Christian Schlüter (C)
Lukas Zimmermann
Jonas Kuhn
Jannis Riznar
Luciano Russo
Jannis Franke
Tim Butter
Yasin Akkaya
Patrick Schallenberg
Frederik Blass
Joshua Giannakoudis
Joel Ramershoven
Carlos Rivera
Max Baumann
Georgias Gerogakis
Kästen:
1x Lukas (Debut)
1x Freddy Wirz (2x Nichterscheinen zum Spiel -1x kollegiales Verhalten für die Erste)
Autor: JG