SVR III : TSG Irlich 3:3 (0:0)
Zauberfuß & Eule, trotzdem kleine Beule.
So oder so ähnlich könnte man den Samstagabend der Drittvertretung des SV Rheinbreitbach am 6.5. beschreiben. Gegen den Tabellenführer aus Irlich konnten die zahlreich zuschauenden Fans (der Gästebereich soll komplett ausverkauft gewesen sein) ein enorm hochklassiges und teilweise emotionales Spitzenspiel sehen, welches für so manche Überraschung noch gut sein sollte. Die Gäste hätten mit einem Sieg den fast sicheren Meistertitel auf dem heiligen Kunstrasen der Westerwald Arena feiern können. Dies galt es zu verhindern.
Der Reihe nach: nach der 0:6 Pleite stellte Übungsleiter Lars Strotmann um. Auf der Torwartposition sollte Altmeister Torsten Marx für die nötige Routine sorgen während im zentralen Mittelfeld eine durch Teilzeitmanager Atif Ali kurzzeitig verpflichtete Eule einen Rundumblick über das Spiel erhaschen sollte. Die Breitbacher Elf erspielte sich gerade zu Beginn der ersten Hälfte einige Chancen und es schien als hätte man den Gegner unter Kontrolle. Aus dem (un)gewohnt starken Defensivkollektiv ist an diesem Tag der weiße Brasilianer Joel Ramershoven herauszuheben. Von diesem wird an späterer Stelle noch mehr zu hören sein. Zum Halbzeittee konnte ein 0:0 präsentiert werden, da Torsten Marx zuvor mit überragenden Reflex eine Großchance der Irlicher vereitelte.
In der Pause muss kräftig am Zaubertrank genippt worden sein, denn es ging los wie bei der alljährlichen Weihnachtsfeier SVR – wobei Legenden besagen, dass die einzig wahre Weihnachtsfeier im April stattgefunden hätte… Eine Minute nach Wiederanpfiff sorgte Nils Schülgen nach wunderbarer, traumhafter Flanke des Kreisliga Marcelos Joel Ramershoven für die Führung. Ehre, wem Ehre gebührt! Einem zwischenzeitlichen Ausgleich in der 61. Minute konterte man postwendend durch den einzig wahren Fußballgott Max Baumann. Ehre, wem Ehre gebührt! Die Führung hätte durch den Verfasser des Artikels durchaus ausgebaut werden können, doch dieser war zu sehr mit der Berufung ins Tor der ersten Mannschaft und dem ständigen Erinnerungen der Betreuer Uli und Michael sich doch bitte nicht zu verletzen beschäftigt, dass vor dem gegnerischen Tor die Nerven oder Füße versagten. Statt 3:1 hieß es dann in der 72. Minute 2:2. Knapp zehn Minuten später spielte Zauberfuß Armend Dacic eine überragende Flanke, die Christopher „Eule“ Eul mit einer angeborenen Intuition im gegnerischen Tor unterbrachte. Hier sollen keine Christophers nach Athen getragen werden, aber dennoch: Ehre, wem Ehre gebührt! Im Anschluss an das Tor sollte es für die letzten fünf Minuten noch einmal rund gehen. Angestachelt vom sportlichen Ehrgeiz wurde jeder Ballgewinn auf beiden Seiten gefeiert. Hervorzuheben ist hier besonders Capitano Lukas Bornheim, der sich zurecht nach einem erfolgreichen Pressing an der Außenlinie feiern ließ. Ehre, wem Ehre gebührt! Im Eifer des Gefechts wurde nun auch die eben angesprochene weiße (!) Außenlinie einmal zu viel übersehen. Der guten und beruhigenden Spielleitung des umsichtig pfeifenden Schiedsrichters Hüseyin Öksüz ist es zu verdanken, dass niemand die Westerwald Arena an diesem Samstagabend frühzeitig verlassen musste. Und so konnten alle mitgereisten Gästefans in der letzten Minute das Tor zum 3:3 Endstand erleben. Gleichzeitig war dies auch das 100. Saisontor der TSG Irlich. Glückwunsch dazu – Ehre, wem Ehre gebührt!
Deutscher Meister wird die Drittvertretung des SV Rheinbreitbach in dieser Saison wohl nicht mehr, dennoch konnte sich aufgrund der kontinuierlich guten Leistungen in den Spielen als auch im Training schon frühzeitig der Aufstieg in die C-Klasse klar gemacht werden! Die einzige Frage, die nächstes Jahr zählt: Reicht’s noch für 90 Minuten?
Es spielten: Torsten Marx, Frederik Staß, Thomas Ruecker, Joel Ramershoven (MVP), Martin Schlüter, Lukas Bornheim (C), Jannis Franke, Christopher Eul, Frederic Würz, Armend Dacic, Nils Schülgen, Max Baumann, Maximilian Weber, Atif Ali
Es fehlten: Gabriel, Hinz und Kunz, M. Korf