SV Rheinbreitbach III – FV Rheinbrohl II 3:2 (1:2)
Den Begriff Buzzer-Beater kennt man eher aus dem Basketball als aus dem Fußball. Ein Buzzer-Beater ist ein Punkterfolg mit Ablauf der Spieluhr, so dass dem gegnerischen Team keine Zeit für eine Antwort bleibt weil das Spiel mit der Aktion beendet ist und der Sieger feststeht. Buzzer-Beater hat man im Fussball, eben weil es meistens doch noch Nachspielzeit gibt und dem Gegner dann meist noch ein letzter Angriff – eine „Hail Mary“, wenn wir schon mal in nordamerikanisch geprägten unterwegs sind – bleibt.
Am vergangenen Samstag kam es im Duell zwischen der Dritten und der Zweitvertretung des FV Rheinbrohl zu genauso einem Buzzer-Beater als Nicole Zehnpfennig den Ball nach 93 gespielten Minuten aus knapp 20 Metern gekonnt über den Torhüter zum 3:2 ins Tor hob und es auf Rheinbreitbacher Seiten kein Halten mehr gab. In den Jubel der Rot-Weissen, die sich bis zu dem Zeitpunkt bravourös in das teils hitzige und immer intensive Duell zurückgekämpft hatten, fiel dann der Schlusspfiff und die Feierlichkeiten gingen direkt weiter.
Trotz des Jubelerlebnisses am Ende wollen wir das Spiel aber doch chronologisch aufarbeiten. Nach der vermeidbaren Niederlage in Güllesheim wollte man vor heimischem Publikum zur Prime Time in die Erfolgsspur zurückfinden.

Den besseren Start erwischten jedoch die Gäste, die in den ersten 20 Minuten stark begannen und nach zwei guten Angriffen über die flinken Außen früh verdient in Führung gingen (5., 28.). In dieser Phase fanden die Rot-Weissen kaum ins Spiel und verteidigten einige Male mit Glück, so dass keine weiteren Treffen fielen.
Nach und nach biss sich die Weinand-Elf um Kapitan Atif Ali ins Spiel und kreierte erste eigene Chancen – die aber zunächst durch den gegnerischen Torhüter stark vereitelt wurden. Nach Einschätzung diverser anwesender Fußballfachleute auf der Haupttribüne war es aber dann ein „psychologisch wertvoller Zeitpunkt“, in dem die Mannschaft wirklich loslegte und durch „Tarzan“ Riznar den 1:2 Anschlusstreffer kurz vor der Pause erzielte (42.)
In der Pause nahm man sich vor von nun an kompakter zu stehen und die Gäste, die meist mit 4 Angreifern in vorderster Front die Rheinbreitbacher Defensive gut beschäftigten, selbst mit Defensivaufgaben zu binden. Dies gelang vom Wiederanpfiff an gut und unter großem Jubel der anwesenden Fans konnte der nimmermüde Carlos den Ausgleich erzielen (54.).
In der Folgezeit entwickelte sich ein intensiver Schlagabtausch der beiden Mannschaften, in dem die Rot-Weissen mehr und mehr die Oberhand übernahmen. Sicherlich war es der Breitbacher Offensive nicht unrecht, dass sich der FVR selbst nach einer Gelb-Roten Karte dezimiert und man die letzten 20 Minuten in Überzahl agieren konnte. Und anders als in den Wochen zuvor, wo man spät meist vermeidbare Gegentreffer kassierte, kämpfte die Mannschaft nicht nur als eine kompakte Einheit, sondern belohnte sich spät als besagte Nicole zu Heldentaten aufbrach. Adler- und Eul(en)augen auf der Tribüne wird das goldene Händchen der Trainerfüchsin aufgefallen sein, die mit Torschützin Nicole und Justus Henn gleich zwei am letzten Tor beteiligte Akteure einwechselte.
Aus einer bärenstarken kämpferischen Mannschaftsleistung waren an diesem Spieltag vor allem zwei Akteure herauszuheben: Neben Torhüter Eddy „ die Katze“ Essiz, der mehrere Angriffe der Gäste mit überragenden Paraden in allen Ecken seines Tores verhinderte, war es Theo Kampler, der auf ungewohnter Position überragte. Nachdem er die erste Hälfte auf gewohnt zentraler Position agierte, musste er nach zwei verletzungsbedingten Wechseln zunächst auf dem Flügel und dann als linker Verteidiger ran – wo er mit wahnsinniger Zweikampf- und Laufstärke seinen inneren Phillip Lahm fand. So haben sich schon einige festgespielt, wurde der Redaktion zugetragen…

So stand am Ende ein hoch emotionaler Sieg der Rot-Weissen, die den Schwung nun endlich in eine Serie umwandeln wollen um noch vor der Winterpause den Anschluss an das Spitzentrio der Kreisliga C zu schaffen.
Trotz aller Freude über den Sieg fand aber das wichtigste und schönste Event des Tages schon vor dem Anpfiff statt als man Abwehrtank Eray Essiz mit einem kleinen Geschenk zum Familienzuwachs gratulieren konnte.

Kira und Eray, herzlichen Glückwunsch!
(und natürlich Onkel Eddy, so will es das Gesetz…)
Es spielten:
Erdal Essiz, Andre Raaff, Louis Seibert, Marius Adenauer, Jonathan Boden, Theo Kampler, Carlos Ovidio Mejia Rivera, Seckin Salman, Atif Ali, Jannis Riznar, Ajay Govind Raveendran, Justus Henn, Lennart Cornils, Georgios Georgakis, Jose Manuel Secanelles Correa, Nicole Zehnpfennig, Patrick Schallenberg
SV Rheinbreitbach III – FV Rheinbrohl II 3:2 (1:2)
0:1 (5.)
0:2 (28.)
1:2 Jannis Riznar (42.)
2:2 Carlos Ovidio Mejia Rivera (54.)
3:2 Nicole Zehnpfennig (93.)